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Im Konsumverhalten und Marktforschung Fernkurs lernst du, wie Menschen Kaufentscheidungen treffen, welche psychologischen, sozialen und kulturellen Faktoren ihr Verhalten beeinflussen – und wie du mit gezielter Marktforschung fundierte Marketingentscheidungen triffst. Der Kurs vermittelt dir praxisnahes Wissen, das dich befähigt, Konsument:innen besser zu verstehen und Strategien zu entwickeln, die wirklich wirken.
Zu Beginn beschäftigst du dich mit den Grundlagen des Konsumverhaltens. Du lernst, was Konsum bedeutet, welche Ziele die Konsumforschung verfolgt und wie Kaufprozesse ablaufen – von der ersten Wahrnehmung eines Bedürfnisses bis zur endgültigen Entscheidung. Außerdem erfährst du, welche Arten von Kaufentscheidungen es gibt und wie du mithilfe von Markt- und Käufersegmentierung Zielgruppen präzise analysierst und ansprichst.
Anschließend tauchst du in die Determinanten des Konsumverhaltens ein. Du lernst, wie Emotionen, Motivation, Einstellungen, Image und Involvement das Kaufverhalten steuern. Ebenso werden persönliche, soziale und kulturelle Einflüsse beleuchtet – etwa Werte, Gruppenverhalten oder situationsabhängige Faktoren. Diese Erkenntnisse helfen dir, Konsument:innen besser zu verstehen und Marketingmaßnahmen gezielt darauf abzustimmen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den kognitiven Prozessen, die beim Konsum eine Rolle spielen. Du lernst, wie Informationen aufgenommen, verarbeitet und gespeichert werden – und wie du dieses Wissen nutzen kannst, um deine Markenkommunikation und Werbebotschaften effektiver zu gestalten.
Im Anschluss lernst du verschiedene Modelle zur Untersuchung und Erklärung des Konsumverhaltens kennen. Du erfährst, wie Total- und Partialmodelle eingesetzt werden, um Konsumentscheidungen theoretisch zu erklären und praktisch zu prognostizieren.
Darauf aufbauend beschäftigst du dich mit dem kundenorientierten Handeln. Du lernst, wie du den Wert eines Kunden ermittelst, langfristige Kundenbindungen aufbaust und Strategien entwickelst, um Beziehungen nachhaltig zu pflegen.
Ein zentrales Kapitel bildet die Marktforschung. Du lernst, wie du sie als Informationsbasis für das Marketing einsetzt, welche Ziele sie verfolgt und wie du zwischen quantitativer und qualitativer Forschung unterscheidest. Du erhältst Einblicke in die verschiedenen Forschungsansätze – vom explorativen über den deskriptiven bis hin zum kausalen – und lernst die Prozessphasen einer professionellen Marktforschungsstudie kennen.
Anschließend vertiefst du dein Wissen über Daten als Grundlage der Informationsgewinnung und erfährst, welche Anforderungen sie erfüllen müssen, um aussagekräftig zu sein. Du lernst, wie du Daten sammelst, analysierst und interpretierst – sowohl in der Sekundärforschung (bestehende Daten) als auch in der Primärforschung (eigene Datenerhebung). Dabei werden Methoden wie Befragung, Beobachtung, Experimente und Panels detailliert behandelt.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Fragebogengestaltung in der Primärforschung. Du lernst, wie du offene, geschlossene, gestützte, ungestützte, direkte und indirekte Fragen gezielt einsetzt, Filterfragen nutzt und Skalen zur Bewertung entwickelst, um valide und vergleichbare Ergebnisse zu erzielen.
Abschließend lernst du, wie du Prognosen auf Basis von Daten erstellst und Mess- sowie Analysemethoden in der Marktforschung anwendest. Du arbeitest mit deskriptiven, univariaten, bivariaten und multivariaten Analysen, um Muster, Zusammenhänge und Abhängigkeiten zu erkennen – und deine Marketingstrategien datenbasiert zu optimieren. Abgerundet wird der Fernkurs Konsumverhalten und Marktforschung durch praxisnahe Beispiele, fundierte Analysetechniken und konkrete Anwendungen, mit denen du lernst, Märkte zu verstehen, Trends vorherzusagen und Konsument:innen gezielt anzusprechen.

Der Begriff „Konsum“ und insbesondere „Konsumieren“ leitet sich vom lateinischen „consumere“ ab, was im Deutschen „verbrauchen“ bedeutet. Zu den Konsumobjekten zählen nicht nur physische Produkte, sondern auch Güter wie Dienstleistungen und Services.
Konsum bezieht sich in erster Linie auf den privaten Erwerb von Produkten oder Dienstleistungen. Konsum ist somit zu verstehen als der „Erwerb von Produkten oder Dienstleistungen von Personen privater Haushalte für den privaten Gebrauch zur Befriedigung von Bedürfnissen, ohne das Verfolgen gewerblicher Interessen.“
Personen, die entsprechend dieser Definition von Unternehmen kaufen, aber selbst keine Unternehmer sind, werden als „Konsumenten“ bezeichnet.
Ein weiterer gängiger Begriff stellt der „Verbraucher“ dar, der Produkte „verbraucht“ und dadurch für sich die Notwendigkeit erwirkt, neue Produkte anzuschaffen. 
Im § 13 des BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) werden Verbraucher wie folgt definiert:
„Verbraucher ist jede natürliche Person, die ein Rechtsgeschäft zu Zwecken abschließt, die überwiegend weder ihrer gewerblichen noch ihrer selbständigen beruflichen Tätigkeit zugerechnet werden können.“ (Quelle:  (https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__13.html, Datum des Abrufs: 29.11.2023))
Unter „Verbrauch“ fallen auch vorrübergehende Anschaffungen (Nutzung), die zeitlich begrenzt sind, beispielsweise Dienstleistungen (Leasing, Versicherungen etc.).
Allgemein werden Produkte und Dienstleistungen des Konsums in Verbrauchsgüter, Gebrauchsgüter und Dienstleistungen (vgl. (Michael J. Schäfer, 2013, Seite 25)) unterteilt. Verbrauchsgüter sind demzufolge solche Produkte, die schnell und häufig konsumiert werden und daher Verbrauchsgegenstände des alltäglichen Lebens darstellen. Darunter fallen u.a. Dinge wie Reinigungsmittel und Lebensmittel. Gebrauchsgüter sind Produkte, die seltener angeschafft werden und einen langsameren Verbrauchszyklus aufweisen, wie z.B. Elektronikgeräte oder Kleidungsstücke. Dienstleistungen hingegen sind keine physischen Produkte, stellen aber auch einen Verbrauch (z.B. Haarschnitt) oder Gebrauch (Rechtsschutzversicherung) dar.
Unser Konsum wird immer durch verschiedene externe und/oder persönliche Faktoren in unterschiedlichen Ausprägungen beeinflusst, z.B. durch den Bedürfnisgrad, die finanzielle Situation, Erfahrungswerte, individuelle (Wahl-)Entscheidungsprozesse und das äußere Umfeld, das beispielsweise durch politische Gegebenheiten, soziale Einflüsse (Meinungen Dritter, Influencer) oder Trends geprägt ist. All diese Faktoren nehmen direkt oder indirekt, mal schwächer, mal stärker Einfluss auf das Konsumverhalten. Die umfassende Berücksichtigung dieser Faktoren wird im Fachjargon der Marktforschung als „Totalmodell“, siehe Kapitel 5.1 Totalmodelle bezeichnet. Das sog. „Partialmodell“, siehe Kapitel 5.2 Partialmodelle, hingegen versucht vor allem persönliche Faktoren zu interpretieren, die Einfluss auf das Konsumverhalten nehmen, z.B. bei Impulskäufen und bei anderen rein emotional getriebenen Situationen.
Im Rahmen des ersten Lehrmoduls setzen sich die Lernenden intensiv mit dem Konsumverhalten auseinander. Zu Beginn werden die Grundlagen des Konsumverhaltens vermittelt. Dabei liegt der Fokus zunächst auf der Definition von Konsum sowie der Rolle der Konsumierenden. Die Lernenden erhalten einen Überblick über die Ziele der Konsumforschung und analysieren den Kaufprozess im Detail. Es werden verschiedene Arten von Käufen und Kaufentscheidungen betrachtet, wobei sowohl rationale als auch emotionale Entscheidungsprozesse thematisiert werden. Die Markt- und Käufersegmentierung rundet dieses Kapitel ab, indem sie aufzeigt, wie Konsumentengruppen identifiziert und gezielt angesprochen werden können.
Im nächsten Schritt erfolgt die Auseinandersetzung mit den Determinanten des Konsumverhaltens. Die Lernenden erarbeiten sich Kenntnisse über aktivierende Determinanten wie Emotion, Motivation, Einstellung, Image und Involvement. Ergänzend dazu wird das Verhalten der Konsumierenden aus psychologischer Perspektive – etwa durch die Lektion „Psychologie im Supermarkt“ – verdeutlicht. Darüber hinaus beleuchten die Teilnehmenden persönliche, soziale und kulturelle Einflussfaktoren auf das Konsumverhalten, wie Risikoempfinden, Wertehaltungen, kulturelle Prägungen, Gruppenzugehörigkeiten sowie situationsbedingte Einflüsse.
Im dritten Themenblock liegt der Schwerpunkt auf kognitiven Prozessen, die das Konsumverhalten beeinflussen. Hierzu zählen die Informationsaufnahme und -verarbeitung sowie die Speicherung von Informationen. Die Lernenden verstehen, wie Konsument:innen Informationen wahrnehmen, interpretieren und für zukünftige Kaufentscheidungen speichern.
Darauf aufbauend folgt ein Kapitel über Modelle zur Untersuchung und Erklärung des Konsumverhaltens. Die Lernenden lernen dabei verschiedene Total- und Partialmodelle kennen, die helfen, Konsumverhalten systematisch zu analysieren und zu erklären.
Ein zentrales Lernziel besteht auch in der Entwicklung eines Verständnisses für kundenorientiertes Handeln und Kundenbindung. Die Teilnehmenden reflektieren den ökonomischen Wert eines Kunden und entwickeln Strategien zur langfristigen Bindung von Kund:innen an ein Unternehmen.
Das Modul vermittelt weiterhin fundierte Kenntnisse zur Marktforschung. Die Lernenden erfassen grundlegende Konzepte und Zielsetzungen, unterscheiden zwischen quantitativen und qualitativen Methoden und lernen die Phasen des Marktforschungsprozesses sowie verschiedene Forschungsansätze (explorativ, deskriptiv, kausal) kennen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Datenbasis für die Informationsgewinnung, wobei Anforderungen an valide und zuverlässige Daten thematisiert werden. Darauf aufbauend werden Methoden der Datenerhebung behandelt. Die Lernenden unterscheiden zwischen sekundärer und primärer Datenerhebung sowie deren Kombination. Sie lernen Instrumente wie Befragungen, Beobachtungen, Experimente und Panels kennen und setzen sich mit Vollerhebungen, Teilerhebungen und Stichprobenmethoden auseinander.
In einem eigenen Kapitel wird das Design von Fragen in der Primärforschung behandelt. Hierbei werden die Lernenden befähigt, geeignete Fragen für Erhebungen zu entwickeln, wobei sie zwischen offenen und geschlossenen, gestützten und ungestützten, direkten und indirekten sowie Filterfragen differenzieren. Die Anwendung unterschiedlicher Skalentypen wird ebenfalls thematisiert.
Ein kurzer Exkurs zu Prognosen verdeutlicht die Relevanz von Vorhersagen für unternehmerische Entscheidungen.
Abschließend erwerben die Lernenden Kenntnisse über Messverfahren und Analyse in der Marktforschung. Hierbei liegt der Fokus auf deskriptiven Analysen, die als univariate, bivariate und multivariate Verfahren strukturiert werden. Innerhalb der multivariaten Analyse werden insbesondere Dependenz- und Interdependenzanalysen als vertiefende Methoden zur Auswertung komplexer Datenstrukturen behandelt.
Insgesamt versetzt dieser Kurs die Teilnehmenden in die Lage, Konsumverhalten aus unterschiedlichen Perspektiven zu analysieren, fundierte Marktforschungsmethoden anzuwenden und darauf aufbauend zielgerichtete Marketingentscheidungen zu treffen.