Im Rahmen dieser Aufstiegsfortbildung erwerben die Teilnehmenden umfassende Kenntnisse und Fertigkeiten, um komplexe Aufgaben im Rechnungswesen, Steuerrecht, Finanzmanagement sowie in der Führung und Zusammenarbeit kompetent zu übernehmen. Ziel ist es, die Teilnehmenden darauf vorzubereiten, verantwortungsvolle Positionen in ihrem Unternehmen auszufüllen und fundierte Entscheidungen auf Basis betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge treffen zu können.
Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf der ordnungsgemäßen Erfassung und buchhalterischen Verarbeitung von Geschäftsvorfällen. Diese sollen vollständig, korrekt, zeitgerecht und strukturiert dokumentiert werden – in Übereinstimmung mit den geltenden handels- und steuerrechtlichen Vorschriften. Dabei wird besonderes Augenmerk auf eine Buchführung gelegt, die es einem sachverständigen Dritten ermöglicht, sich in angemessener Zeit ein klares Bild von der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens zu verschaffen.
Darauf aufbauend werden Kenntnisse in der Bilanzierung vermittelt. Dazu gehört die Bewertung und Abbildung von Vermögensgegenständen, Schulden, Eigenkapital und Rechnungsabgrenzungsposten. Die Unterschiede zwischen nationalen und internationalen Rechnungslegungsvorschriften werden systematisch erarbeitet – sowohl hinsichtlich ihrer Zielsetzungen als auch im Hinblick auf Bewertungsmethoden und Anwendungsbereiche, etwa bei Sachanlagen, immateriellen Werten oder Finanzinstrumenten.
Auch die Analyse der Gewinn- und Verlustrechnung spielt eine wichtige Rolle. Aufwendungen und Erträge werden nicht nur korrekt zugeordnet, sondern auch im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf das Unternehmensergebnis bewertet. Die Teilnehmenden lernen zudem, die verschiedenen Bestandteile eines Jahresabschlusses – von der Bilanz über die Kapitalflussrechnung bis hin zum Lagebericht – sicher zu interpretieren und den relevanten Standards nach IFRS und IAS zuzuordnen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Aufbereitung und Analyse von Jahresabschlüssen. Diese werden mithilfe betriebswirtschaftlicher Kennzahlen und Cashflow-Rechnungen ausgewertet. Dabei werden sowohl zeitliche Entwicklungen als auch betriebliche Unterschiede vergleichend betrachtet. Abweichungen von Plan- und Normwerten werden erkannt und die Bedeutung externer Ratings verstanden – inklusive möglicher Maßnahmen zur Verbesserung der Unternehmensbonität.
Im steuerlichen Bereich wird vermittelt, wie das steuerliche Ergebnis aus dem handelsrechtlichen Jahresabschluss abgeleitet wird. Die Teilnehmenden lernen, relevante Daten für die elektronische Übermittlung aufzubereiten und steuerliche Grundlagen – etwa zur Körperschaft- und Gewerbesteuer – fachgerecht anzuwenden. Unterschiedliche Gewinnermittlungsarten, steuerliche Auswirkungen von Rechtsformen und umsatzsteuerliche Fragestellungen werden ebenso behandelt wie die Grundzüge des Verfahrensrechts und internationale Regelungen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung. Darüber hinaus werden auch die Einordnung weiterer Steuerarten wie Lohn-, Grund- und Grunderwerbsteuer in das betriebliche Geschehen thematisiert.
Im Bereich des Finanzmanagements stehen die Planung, Steuerung und Kontrolle finanzieller Ressourcen im Mittelpunkt. Die Teilnehmenden entwickeln ein Verständnis für Ziele, Aufgaben und Instrumente des Finanzmanagements, erstellen Finanz- und Liquiditätspläne und beurteilen die wirtschaftliche Lage anhand von Kennzahlen. Verschiedene Finanzierungsformen werden vorgestellt und unter Berücksichtigung der Unternehmensform hinsichtlich ihrer Eignung bewertet. Auch Investitionen werden geplant, analysiert und mithilfe gängiger Methoden wirtschaftlich beurteilt. Themen wie Kreditrisiken, Sicherheiten, Tilgungsfähigkeit und Zahlungsverkehr – sowohl im nationalen als auch im internationalen Kontext – runden diesen Bereich ab.
Die Kosten- und Leistungsrechnung wird als zentrales Steuerungsinstrument behandelt. Es werden geeignete Methoden zur Erfassung und Verrechnung von Kosten und Leistungen ausgewählt und angewendet. Dabei stehen insbesondere kurzfristige Erfolgsrechnungen sowie Instrumente des Kostenmanagements und -controllings im Vordergrund, die eine betriebswirtschaftlich fundierte Entscheidungsfindung unterstützen.
Darüber hinaus werden die Grundlagen eines funktionierenden Risikomanagements vermittelt. Die Teilnehmenden lernen, betriebliche Risiken zu erkennen, zu dokumentieren und zu bewerten. Darauf aufbauend wird ein internes Kontrollsystem entwickelt, das zur Minimierung von Risiken beiträgt und die Sicherheit betrieblicher Prozesse gewährleistet.
Nicht zuletzt wird großer Wert auf die Förderung von Kommunikations- und Führungskompetenzen gelegt. Die Teilnehmenden lernen, sowohl intern als auch extern situationsgerecht zu kommunizieren und Präsentationen wirkungsvoll einzusetzen. Sie beteiligen sich an der Personalauswahl, planen und steuern den Personaleinsatz und wenden moderne Führungsmethoden an. Auch die Organisation und Begleitung der Berufsausbildung sowie die Förderung der beruflichen Weiterentwicklung von Mitarbeitenden gehören zu den vermittelten Inhalten – ebenso wie Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz.
Die Fortbildung bereitet abschließend gezielt auf die externe Prüfung vor und schafft damit die Grundlage für den nächsten beruflichen Karriereschritt.